Die meisten von würden gerne fähig sein mit unserem intimen Partner oder nahen Freunden in tiefem Mitgefühl, Verständnis, gemäßigten Emotionen in Beziehung zu sein, mit der Fähigkeit den Fluss der Liebe zu erhalten, trotz Störung, Missverständnis, Konflikt oder Verlust der Verbindung.
Aber das lässt außer Acht, dass wir gewöhnlich eine Menge emotionalen Gepäcks, die leicht ausgelöst werden kann, in jede bedeutende Beziehung mitbringen.
Wenn wir dann getriggert sind, reagieren wir oft so, wie es dem liebenden, mitfühlenden und sich kümmernden Bild von uns selbst gar nicht entspricht.
Gegenüber unseren Nächsten können wir sogar aggressive oder abweisende Verhaltensgewohnheiten haben, die nicht einmal getriggert werden müssen. Sie können automatisch und meist unbewusst geschehen.
In den meisten von uns gibt es einen Platz, der so viel Scham, Demütigung, ein Gefühl der Ohnmacht und Hilflosigkeit trägt, dass es sich unerträglich anfühlt ihn zu tolerieren und wir zurückschlagen wollen.
Wenn Max fühlt, dass seine Freundin, Mary, klammernd und fordernd wird, schneidet er sich von ihr ab ohne etwas zu sagen und spricht oft während Tagen nicht mehr mit ihr. Es erinnert ihn an seine aufdringliche und herrische Mutter und er ist zornig, wie Mary so unsensibel für sein Bedürfnis nach Raum sein kann und er denkt es ist völlig gerechtfertigt sich so zu verhalten, wie er es tut.
Es ist schwer für ihn zu sehen, dass die Intensität seiner Reaktion daher kommt, dass er sich so hilflos fühlt, sich gegen die konstanten Übergriffe seiner Mutter zu wehren. Er möchte Mary und alle Frauen bestrafen. Aber, wie es meistens der Fall ist, hat Mary ihre eigene Rage/Rache Geschichte.
Wenn sie fühlt, dass Max sich zurückzieht, auch wenn es davon kommt, dass er mehr Zeit braucht für die Arbeit, wird sie wütend und lässt ihren Zorn an ihm aus, weil er sich zurückzieht, nicht zur Verfügung und verschlossen ist. Es erinnert sie unbewusst an ihren Vater der abwesend und emotionslos war und an ihre unberechenbare und suizidale Mutter.
Louisa wurde von ihrem Vater sexuell missbraucht. Als schöne Frau kann sie leicht Männer anziehen. Sie hält ihre Beziehungen auf einer oberflächlichen sexuellen Ebene, weil sie ihrer Sexualität vertraut, aber Angst hat tiefer zu gehen mit einem Mann, da sie sich unsicher fühlt, verletzlich zu sein. Wenn ein Mann ihren Erwartungen, dass er sexuell sicher und erfahren ist, nicht gerecht wird, beschämt sie ihn als kollabiert und „nicht genug für sie“ und geht weiter. Es ist schwer für sie zu sehen, dass dieses Verhalten motiviert ist durch das Verlangen nach Rache an Männern, für das, was mit ihrem Vater geschehen ist.
Das Muster von Rage/Rache ist ein subtiler Faden, der sich durch die meisten Beziehungen zieht.
Oft wenn ein Konflikt entsteht, entdeckt einer oder beide eine Wut in sich, von der keiner wusste, dass sie da ist.
Sie fühlen sich vielleicht im Recht mit der Intensität ihrer Reaktionen, aber wenn sie tiefer schauen, entdecken sie oft, dass ihre Wut der Situation nicht angemessen scheint.
Tatsächlich kommt diese Explosion von Emotionen oder Kälte aus unserer vergangenen Geschichte, als wir uns machtlos, beschämt/gedemütigt, verlassen, unterdrückt oder überrannt fühlten, als Kind und dann wiederholt in späteren Beziehungen.
Wir wollen diese Demütigung nicht fühlen und unsere Überlebensinstinkte verleiten uns zwanghaft, aus Gewohnheit und automatisch zu reagieren.
Das Phänomen der Rage/Rache kann sich auch subtiler zeigen. Wenn wir uns abgewertet fühlen in der Beziehung zu einer anderen Person, besonders zu unserem Partner, können wir zwanghaft versuchen ihn/sie herunter zu machen.
Zum Beispiel kritisiert Alison oft ihren Mann, Matthew, wenn er fährt oder wie er sich kleidet. Als wir sie nach den Motiven für ihre Kommentare fragen, gesteht sie, dass sie sich ihm unterlegen fühlt und ihn verunglimpfen möchte. Sie ist wütend auf sich selbst, dass sie in vergangenen Situationen nicht für sich eingestanden ist, als sie sich abgewertet oder gedemütigt fühlte.
Nach unserer Erfahrung haben Paare oft eine Gewohnheit, abfällige Kommentare zu ihren Partnern zu machen, ohne zu erkennen, dass dies eine Form von Vergeltung für ein Gefühl der Scham über sich selbst ist. Und ohne die Arbeit, ihre Unsicherheit zu erforschen und einzugestehen, kann dieses Verhalten automatisch werden und das Vertrauen in die Beziehung untergraben.
Erforschen wir die Gründe für unsere Rage/Rache tiefer.
Der erste Grund, warum wir uns gezwungen fühlen zu kämpfen ist, weil wir vielleicht kein gutes Vorbild oder keine Erfahrung einer gesunden Beziehung hatten. Wir ziehen oft Partner an, die wie ein Echo sind für die Art wie wir als Kind misshandelt wurden und wir tragen tiefen Groll in uns für diese Wunden. Wir leben in einem Zustand, wo wir konstant Bedrohung fühlen, jedes Mal, wenn wir jemandem erlauben näher zu kommen, und müssen wir uns dann zwanghaft verteidigen. Vielleicht leben wir mit dauernden Machtspielen, weil wir es gewöhnt sind, was wir als Kind gesehen hatten und alles ist, was wir fühlen verdient zu haben.
Aber ein weiterer Grund kann sein, dass wir uns zufrieden fühlen, wenn wir wütend sind und sogar die Möglichkeit haben Rache zu nehmen, weil es hilft, uns zu überzeugen, dass wir nicht mehr so hilflos oder verletzlich sind, wie wir es einmal waren. Vielleicht mögen wir es und suchen sogar unbewusst Wege, provoziert zu werden, damit wir uns selbst testen können und die Kraft wiedergewinnen, die wir verloren haben. Mit jemandem zu sein, der diese Wunde der Ohnmacht nicht provoziert, kann langweilig und energielos scheinen. Wir halten am Glauben fest, dass wir unsere Kraft wiedergewinnen, wenn wir unsere Wut an der Person auslassen oder Rache nehmen.
Drittens ist Drama, Konflikt und Kampf aufregend und lenkt davon ab, tiefer gehen zu müssen um unseren eigenen Schmerz, Scham und Ängste zu fühlen. Wir können in unzählige Drama-Spiele gehen um die Rage oder Rache zu aktivieren. Und statt davon Abstand zu nehmen, füttern wir sie, um beschäftigt, unterhalten und abgelenkt zu bleiben.
Ein vierter Grund, der uns zu Rage/Rache hinzieht, kann von unserem Verlangen mehr zu fühlen kommen. Indem wir starke Gefühle stimulieren, wird es uns möglich aus unserer Verweigerung, Abtrennung und Taubheit heraus zu kommen und wieder zu fühlen. Intensive Konflikte können tiefere unterdrückte Gefühle von Wut oder gar Trauer aktivieren, die begraben, verurteilt oder verleugnet waren.
Wie können wir uns effektiv durch unseren Zwang nach Rage/Rache arbeiten ?
- Zunächst ist es wichtig anzuerkennen, wie stark unsere Emotionen sind und wie leicht sie ausgelöst werden können, wenn jemand für uns wichtig wird. Wir sind durch unsere Überlebensstrategien programmiert zu reagieren, wenn wir uns bedroht fühlen. Diese Bedrohung kann akut oder chronisch scheinen. Wir haben chronische Scham und Ängste, die seit unserer Kindheit da sind, die aber durch kleine Dinge ausgelöst werden können, wenn wir jemandem nahe kommen. Es ist wichtig, Mitgefühl für uns selbst zu haben, wie stark und zwanghaft die Tendenz ist, wütend zu werden und sich rächen zu wollen für die scheinbaren Verletzungen.
- Zugleich genügt das aber nicht. Wenn wir in gewohnheitsmäßige und unerforschte Verhalten von Rage/Rache gehen, werden wir nicht wieder gutzumachenden Schaden für unsere Beziehungen schaffen. Es ist wichtig den Unterschied zu verstehen zwischen dem Gefühl zurückschlagen zu müssen und es tatsächlich zu tun. Der Drang ist stark, aber mit mehr Bewusstsein können wir entscheiden, es nicht zu tun und mit der Wut und dem Schmerz die hochkommen arbeiten, begleitet und in einer Umgebung weg vom Partner.
- Wenn wir den Schmerz und die Scham hinter unserer Rage/Rache erkunden, wird etwas im Herzen weicher, nicht nur gegenüber der Person die es ausgelöst hat, sondern auch gegenüber uns selbst. Wir beginnen zu sehen, dass die Intimität diese tiefen Gefühle von Ohnmacht, Hilflosigkeit und Demütigung hochbringen wird, weil wir sie in uns tragen. Unser Partner oder Freund ist da um uns zu helfen, all dies hochzubringen, damit wir es heilen können und damit Frieden finden. Das ist einfach die Natur von nahen Beziehungen.
- Der letzte Schritt Rage/Rache zu überwinden ist, zu persönlicher Ermächtigung hinzuarbeiten. Wenn wir beginnen uns stolz zu fühlen für Leben, wie wir leben und unseren Beitrag, auf unsere eigenen Gefühle und Bedürfnisse hören, dann sind wir nicht mehr so anfällig auf Demütigung.